top of page
Suche

Tag 15 Von Strand zu Strand (bei Elba) 140 km und 1000 Höhenmeter

  • Autorenbild: Ralph
    Ralph
  • 30. Aug. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Mai 2023


Jetzt sitze ich hier auf einem Campingplatz, wieder sehr nah am Meer und hab Kopfhörer drauf und lausche Musik. Warum erwähne ich das? Hab es kurz ohne probiert aber rings um mich herum sind Deutsche und die verstehe ich gut. Was die Kinder so von sich geben, das hat ja noch Niveau, aber andere Gespräche, ohje Mineralwasserflaschenpreise, meine der Standplatz hier kostet 22 Euro die Nacht (also ein Zelt) und die diskutieren um 5 Cent. Sauft Leitungswasser. So wie war das heute Morgen? Ich hab den direkten Weg genommen, war auch nirgends angeschrieben, dass ich hier nicht fahren durfte, 20 km Autobahn. Hat keine gehupt, auf der anderen Seite waren auch Fahrradfahrer. War trotzdem manchmal nicht schön, haben ganz schön knapp überholt, trotz zweier Spuren, da musst du manchmal nur den kleinen Finger abspreizen und schon kratzt du am Lack. Nach 20 km hat es mir dann auch gereicht, bin runter und über die Dörfer, war dann auch schon in der Toskana und schlagartig war die Qualität der Straßen besser, viel besser. Gleich ein superschönes Kaffee gefunden, ach wäre ich da gern noch ein paar Stunden geblieben, aber nichts da. Ich musste die Tageshöhe hinter mich bringen bevor es zu heiß wurde. Und es wurde heiß, 34°C. Jeden Tag ein Grad weniger? Dann bin ich in 20 Tagen in Deutschland wie ich höre. Bis Mittag war die Höhe vorbei und ich in Grosetto, von da an ging ein relativ guter Radweg los, sogar schattig im Pinienwald. Zwischenzeitlich wundere ich mich doch manchmal über die Radwege hier, also die Beschilderung. Nie ist eine Richtung bzw Destination ausgewiesen, aber jede scheiß Ausfahrt wird mit einem Anfangs- und Endschild versehen. So kommt es, dass manchmal auf 500 m 50 Schilder stehen. Verrückt. Und Boomer sollten nicht Fahrradfahren. In einer Kurve kam mir einer auf meiner Seite entgegen, eine Vollbremsung meinerseits verhinderte schlimmeres, er ist rechts an mir vorbei, ich beschwerte mich und er fing an zu lamentieren. Nun, was ich überhaupt nicht brauchen kann ist, wenn man seine Fehler nicht mal eingestehen kann und sich entschuldigt, meine hätte ich nicht gebremst wären 130 kg mit 25 km/h in ihn rein und er fängt an zu diskutieren. Halschlagaderschwellung und einen Schrei losgelassen, ich war schon auf dem Weg zu ihm um ihm seine hässliche Sonnenbrille aus der Maske zu matchen, da kam die Demut dann doch in ihm zum Vorschein. Was ein Idiot, das sagte ich ihm auch und noch ein paar kleine Nettigkeiten, auf jeder mir bekannten Sprache und das sind mittlerweile ein paar. Kleine Dinge die ich nicht leiden kann? Seine Fehler nicht eingestehen und sich dafür entschuldigen und Nummer zwei (auch ein Boomer heute) im Supermarkt auf dem Obst rumdrücken und dann zurücklegen, 25 Pfirsiche, es ist nicht das anfassen, sondern das drücken was mich ärgert. So ein egoistisches Trump-Verhalten, kein Wunder, dass die Welt zu Grunde geht und die Alten verbockens, klar (Einer muss ja schuld sein). Was noch? Leider hatte ich viel Seitenwind bzw Gegenwind, das ist massiv schlecht, vor allem der Seitenwind kann einen manchmal echt überraschen. Also da war es dann irgendwann 14 Uhr, ich hatte etwas über 100 km auf dem Tacho und war am Überlegen ob heute noch 80 km oder nur 40 km. Wäre ich die 80 km gefahren wäre ich locker bis 18 Uhr, bis das Zelt aufgebaut ist, geduscht, gegessen, locker Sonnenuntergang. Auf der anderen Seite hier bei Elba könnte ich Glück mit dem Sonnenuntergang haben, in mir diskutierte es eine Weile, dann kam ein Hügel in der Sonne mit Gegenwind und siehe da die Entscheidung war gefallen, 40 km. Also Beine hoch, Gang raus, ich hatte von nun an Zeit, Cappuccino hier, Törtchen da ach Einkaufen, bummeln, es kann auch schön sein und nicht nur anstrengend. Die Krux ist ich sollte morgen dafür relativ viele Kilometer machen, wenn ich das aber richtig sehe ist da kaum Höhe dabei, bis kurz vor Cinque Terre will ich kommen, also La Spezia. Schauen mir mal, morgen soll es auf jeden Fall in ein Hotel gehen, da ich Powerbanks laden sollte, da ich übermorgen definitiv auf einem Campingplatz absteigen will. Genua, klar wo ich wohnen werde. Also dann kam ich heute auf einem schnuckligen Platz an, vorbei an all den touristischen Vollpensioncampinganlagen ganz am Ende der Reihe und siehe da, einer genau nach meinem Geschmack, mit Charakter. Dann wie gesagt, oh jetzt ist das Kind auf die Fresse gefallen, das höre ich sogar durch den Kopfhörer, also nicht das Kind, die Schuldzuweisungen der Eltern, äh wo, ach ja Zeltaufbau, duschen, essen und runter ans Meer. Blöder Winkel für den Sonnenuntergang, musste ins Wasser stehen, da stand ich nun eine geschlagene Stunde, meine alten Mückenstiche bedankten sich, Kühlung. Obwohl das Wasser ist fantastisch warm, also gut dann gab es ein paar gute Fotos, das Licht war trotz Wolken toll. Leider hatte ich mich verspekuliert, über Elba ging die Sonne nicht unter von meiner Position, egal. Heute sind mir noch ein paar alte Geschichten aus meiner Vergangenheit in den Kopf gekommen, da arbeitet gerade was. Schauen wir mal wann es fertig gegärt ist und rauskommt, in diesem Sinne, Gute Nacht.

















 
 
 

Commentaires


bottom of page