Tag 57 Calp – Alicante 67 km (1000 Höhenmeter)
- Ralph
- 28. Apr. 2022
- 4 Min. Lesezeit

Kratzen im Hals? Gestern hatte ich eine Fliege verschluckt, die wieder aus der Luftröhre abzuhusten hat mich viel gekostet. Luftnot und Tränen und sehr viel Wasser, irgendwann ging es wieder. Jedoch hatte ich am nächsten Morgen ein komisches Gefühl im Hals. Keine Schmerzen oder Schluckbeschwerden, einfach nur komisch, also bin ich kurz nach dem losfahren an einer Apotheke vorbei und habe mir was zum gurgeln geholt und dies auch immer wieder gemacht (vielleicht zu viel?). Dann ging es im Regen los, um es gleich zu sagen es regnete den ganzen Tag bis 16 Uhr, mal in Strömen und mal nur Tropfen. Irgendwann stellt ich fest, dass ich nass wurde. Zuerst dachte ich, dass ich viel schwitze? Ich hielt an und wechselte meine Unterjacke, die neu gekaufte war vielleicht nicht so saugfähig? Wer weiß? Und schlüpfte in die dicke Baumwolljacke und die Gorejacke drüber. Das Navi führte mich auch wieder auf einen Seitenweg, erst eine mächtige Steigung hoch, direkt oben gleich wieder heftig runter um dann vor einem Schotterweg zu enden, der wieder einen steilen Hang hochführte, dem ein strömender Bach hinunterfloss. Ich sah es mir kurz an und entschied mich trotz allem dagegen und kehrte wieder um, den megasteilen Hang hoch, dann wieder runter, dann auf den Seitenstreifen der Bundesstraße. Es wurde immer kälter und ein Griff in die Jacke verriet mir Nässe. Nicht gut. Weiter! Entlang der Bundesstraße, es wurde immer unangenehmer. Irgendwann kam ich durch eine Stadt und eine Polizeibarrikade versperrte den weiteren Weg. Ich fuhr in eine Seitenstraße, mit dem Hintergedanken die Barrikade zu umgehen. Weiterfahren auf eine gesperrten Bundesstraße, gibt es was Besseres? Ein paar hundert Meter weiter, die nächste Barrikade. Ich sah den Polizisten an und deutete ob ich durchkann, er nickte. Ich fuhr durch und blickte mich nochmal um, er zeigte mir den Daumen hoch! Okay ein paar Meter weiter stand ich plötzlich in einem Pulk Menschen, viele mit Stöcken in der Hand mit einem Büschel Gras oben drauf (Ich habe mein Handy nicht gezückt, zu nass). Ich umkurvte die Leute und fuhr die Straße lang. Menschen über Menschen. Ich wurde neugierig. Irgendwann konnte ich auf eine andere Fahrbahn wechseln, die Bundesstraße war Vierspurig und man hatte dies so abgetrennt, dass 2 Fahrbahnen für die Menschen sind und zwei für den Verkehr. Ich fuhr weiter, kilometerlang Menschen. Irgendwann kam ich nach Alicante, die Absperrung hörte vor einem Tunnel auf, der für Fahrradfahrer gesperrt war. Ich wollte eh Mittag machen und suchte mir ein überdachtes Plätzchen und wurde bei einem Baum fündig. Ich dacht/hoffte immer noch, dass ich nur vollgeschwitzt bin. Ich zog die Jacke aus, und stellte fest, das die Baumwollunterjacke total nass war, genau wie meine zwei unteren Schichten, das konnte nicht nur Schweiß sein. Die Gorejack ist undicht. Es war kurz nach eins und ich frohr und hatte nichts mehr zu wechseln und regnen tat es nach wie vor. Also rief ich meine Frau an, ob sie auch der Meinung ist, dass es für heute gut ist. Die Antwort war Ja, vor allem gab sie zu bedenken, dass ich meine Klamotten auch trocken müssen. Also suchte ich mir eine Unterkunft und wurde fündig, check in frühstens ab 2 Uhr. Also noch einen starken Kaffee an einer Bar in einem Park. Die Leute waren erst ein bisschen reserviert, aber als ich die beiden fragte was das für eine Prozession ist, sprudelte es aus ihnen heraus. Beziehungsweise einer konnte Englisch die anderen (ein weiblicher Gast auch) fingen an auf Spanisch zu plappern, er übersetzte auch dies. Also es war ein regionaler Feiertag, ich sag nur Stanta Faz (Schweißtuch der Veronika), musste es danach auch googeln, etwas katholisches. Ich bekam in kurzer Zeit sehr viel Information. Als es Zeit wurde Richtung Unterkunft (ich frohr immer noch), verabschiedete ich mich und ging. Kaum angekommen, einchecken und ab auf das Zimmer, ausziehen. Ich musste die Jacke neu imprägnieren und einen Trockner hatte ich nicht, alle Geschäfte zu sind (naja manche haben auf, das hab ich schon am Ostermontag bemerkt, dass in Spanien die Läden wohl an Feiertagen öffnen wie sie lustig sind), zumindest die die das haben was ich zum imprägnieren brauchte. Im Hotelzimmer fand ich zuerst nur die Klimaanlage, ich hatte Hoffnung auf einen Fön oder Bügeleisen, beides nicht da. Sondern viel besser, einen uralten Heizstrahler im Bad. Perfekt, damit kann ich die Jacke neu imprägnieren (durch Hitze) indem ich sie nach und nach über die Tür ziehe und Stück für Stück vor den Heizstrahle bringe. Also erst im Waschbecken gewaschen und dann unter den Heizstrahler (Tatsächlich nach nun 4 Stunden Wärmebehandlung perlt das Wasser wieder ab). So ein Glück?! Ansonsten sobald eine Wäschegarnitur wieder trocken war, bin ich los, da war eine Burg auf einem Berg (Castillo de Santa Barbara). Nichts wie hoch, die ganzen Treppen hochgestürmt, also wenn ich was im Hals habe, dann ist das komisch, bin ohne schwer zu schnaufen oder zu schwitzten da oben angekommen. Also fit bin ich und krank? Ich hab immer noch ein komischen Gefühl im Hals/Bronchen, aber das ist keine Erkältung. Keine Ahnung, vielleicht mittlerweile zu viel mit dem antiseptischen Zeug gegurgelt? Vielleicht doch nur eine Reizung wegen der Flieg und Brustmuskelkater von vorgestern? I don`t know. Morgen weiß ich vielleicht mehr. Oben wurde ich belohnt, mit Ausblick, freiem Eintritt und einer Sonderausstellung. Nach einem ausführlichem Rundgang und vor dem Runterlaufen bin ich noch in ein Gewölbe und siehe da, ein Aufzug der runter bis ans Meer führte. Noch besser, wie immer hochlaufen liebe ich, runter nicht so. Unten angekommen merkte ich, dass die Aufzugfahrt nach oben 3 Euro kostet, runter wollte keiner was von mir. Was ein Tag und in diesem Sinne sage ich Danke und gute Nacht. Und Putin, alle sind gegen dich.



the morgning


the way up

up.... and the Sudarium?

the castel

upupup

from above


exipition

drying

Thank you

the elevator


hihi
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